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>>KEMPF Pressespiegel: wienweb.at 11. 5. 2006
von Denise Riedlinger

Report
Zwischen English Folk und Austropop
 
Österreich hat in Matthias Kempf einen neuen Stern am finsteren Austropop-Himmel, und die Sängerin Clara Luzia hat ihr vielversprechendes Debut veröffentlicht. Dahinter verbirgt sich Buntspecht Records. Das Label gibt kräftige Töne von sich.

Wer genau aufgepasst hat, dem ist nicht entgangen, dass es in Österreich wieder eine Quelle für professionelle heimische Popproduktionen abseits von Starmania gibt. Dahinter stecken der ehemalige Universal Manager und Christina Stürmer-Produzent Chris Gelbmann und der einstige EMI-Chef Erich Krapfenbacher.

Viel Talent für wenig Taler
Die Existenz von Buntspecht Records beweist einmal mehr, dass man sich, will man vom Potential der ansässigen Musiker eine Ahnung haben, keinesfalls von den Major Labels, Fernsehen und Radio täuschen lassen darf. Es gibt haufenweise gute Popmusiker in Wien und im Rest Österreichs. Vereine wie die Vienna Songwriting Association präsentieren jeden Monat vielversprechende heimische Acts. Sie haben nur keine Chance darauf, abseits staatlicher Medienmaschinerien wie Casting-Shows oder Bandwettbewerben jemals von ihrer Musik zu leben oder für ihre Platten Anerkennung zu bekommen.

Ein Blitzstart mit Chamäleon
Vielversprechend begonnen hatte es im Sommer 2004. Gleich nach der Gründung des Labels erschien „Expedition 87–04“ von Popchamäleon Hans Platzgumer. Das Album ist repräsentativ für die Label Linie: Ein in seiner Klangwelt komplett eingesponnener Liedermacher hat sein Leben seiner Besessenheit für die Musik hingegeben. „Für mich ist die Interpretation das wichtigste. Man muss dem Musiker sofort abnehmen, was er tut“, meint Gelbmann.

Erdiger Folk mit Gefühl
Auch Chris Gelbmann ist ein Besessener. Sonst hätte er wohl nicht seinen gut dotierten Job als A&R Manager bei Universal Records aufgegeben, um im „Musikland“ ein Popalbum zu produzieren. Das kommt aufgrund fehlender Förderungsstrukturen von Seiten der Politik einem wirtschaftlichen Selbstmord gleich. Der Österreichische Musikfonds hat für Popularmusik 600.000 Euro Jahresbudget, davon gingen sich letztes Jahr 49 Albumproduktionen aus. Und das Budget für andere Kunstsparten? „Das lässt sich nicht vergleichen, das sind völlig andere Förderschienen“, heißt es dazu aus dem Büro von Kulturstaatssekretär Franz Morak.

Kempf lebt los
Sie sind teilweise schmerzhaft altmodisch, die Arrangements. Bei so manchem Streicher-Arrangement und tiefstem 90er-Jahre Sample mag man gerne weg hören. Aber diese Stimme, sie lässt einen nicht. Sie zwingt quasi dazu, gebannt zu lauschen auf Musik, wie man sie in Österreich schon lange nicht mehr gehört hat. Matthias Kempf erweckt mit seinem Erstling „Leb Los!“ das zum Leben, was mit Georg Danzer, Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros einmal die Identität einer Stadt, eines Landes ausgemacht hat.

Mit dem 30 Jahre jungen Liedermacher aus Wien ist es möglich, das Wort Austropop wieder zu gebrauchen, ohne dabei rot werden zu müssen. Gespannt darf man auch auf die Karriere von Clara Luzia sein. Sie gilt mit ihrer Stimme zwischen Björk und Suzanne Vega längst als Geheimtipp. Ihr Debut-Album „Railroad Tracks“ ist voll bjork-esk interpretierter, leicht verdaulicher Folk-Songs.

Man darf nicht aufgeben
Buntspecht Records ist ein kräftiges Lebenszeichen zweier professioneller Musikmacher, die es satt haben, als Idealisten bezeichnet zu werden, wenn sie ihren Job gut machen. Wer mit Musik Erfolg haben will, muss sich leider weiter die Fragen stellen, ob Auswandern dafür nicht besser wäre. „Eine Frage, die ich mir oft stelle.“, meint Gelbmann.



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